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Historisches Oesterweg
Dieses ist die Beschreibung der Bauerschaft Oesterweg. Sie sind verlinkt zum Projekt der Westfalenhöfe. Abweichend von dem Konzept wird hier ausführlich die Oesterweger Höfeliste geführt und soweit möglich die Hofstätten genau beschrieben, sowie vorhandene Chronik eingefügt.
Mit den Hofstätten alleine ist aber die Geschichte Oesterwegs nicht hinreichend abgebildet. Es gibt noch viele andere Geschichten zu erzählen, wie die der Glockenbauern und der Bitt- und Brandglocke, der Dreschgenossenschaften, die Historie der örtlichen Vereine und vieles mehr. Das wird auf der Seite Historisches Oesterweg zusammengefasst.
NEU: Für die Übersicht habe ich eine Änderungshistorie eingeführt. Die Arbeit an dieser Webseite erfolgt nicht kontinuierlich und in Reihenfolge. So kann der geneigte Leser schnell die neu eingepflegten oder erweiterten Inhalte finden.
Hausstätten- und Höfeliste
Die Oesterweger Hausstätten- und Höfeliste umfasst die Hofnummern 1 bis 127. Dieses ist etwa der Umfang der 1820 existierenden Höfe. Darüber hinaus waren die alten Hausnummern bis 329 vergeben. Hier sind weitere interessante Hausstätten zu finden, die nach und nach mit eingepflegt werden.
Geschichte
Oesterweg ist eine der ältesten Siedlungen in hiesigen Raum, der Ort wird 1160 als Hostrowiden erstmals urkundlich erwähnt und bis ins 19. Jahrhundert Osterwede genannt. 1924 schreibt Wilhelm Vinke in seiner Heimatgeschichte:
Die Bauerschaft Oesterweg ist wohl als solche die älteste des Amtes. Noch 1550 zählt sie mehr als doppelt soviel Feuerstellen als Dorf und Bauerschaft Versmold. Sie soll auch früher mehr den Charakter einer geschlossenen Ortschaft gehabt haben. Erst als in den letzten Jahrhunderten mehrere Einwohner sich auf ihren auswärts gelegenen Ländereien anbauten, ist das bekannte Bild der Bauerschaft entstanden.
In dem Heimatbuch von Wilhelm Vinke und Dr. Wilhelm Warning von 1962 heißt es:
Lange bevor der Name dieser Gemeinde - 1160: Hostrowiden, 1241: Osterwide, 1272: Osterwede - in Urkunden und Dokumenten auftaucht, muß hier in unmittelbare Nähe des Hesseltals eine alte germanische Siedlung gestanden haben. Dafür sprechen in erster Linie die zahlreichen Funde von primitiven Geräten der jüngeren Steinzeit und Urnen, einzeln oder in ganzen Feldern. Auch die Anlage der Feldflur, der kleingegliederte Esch und die aufgelockerte Ortsform in ihrer Regellosigkeit sind Veweise für das hohe Alter der Siedlung.
Es ist auf den Seiten 13, 14 und 15 des genannten Buches eine Auflistung der in Oesterweg gefundenen Gegenstände.
Und Arend Streutker schreibt in seiner Ausarbeitung „Österweg im 16. und 17. Jahrhundert“ folgendes:
Die alte Bauernschaft, wo Artefakte aus der Steinzeit gefunden worden sind, liegt in dieser Zeit in der Grafschaft Ravensberg. Sie war über Jahrhunderte lang an allen Seiten von der Mark mit Wald, Heide und Moor umgeben. In Richtung der Osnabrücker Hügelkette befinden sich zwei Hügel, nämlich der Ravensberg, 10 km entfernt, nach dem der Graf sich selbst ernannt hatte und die Iburg, 20 km entfernt, wo das bischöfliche Schloss und das St. Clement Kloster errichtet sind. Österweg liegt daher in der Grafschaft Ravensberg, aber gleich an der Grenze zum Bistum Osnabrück.
In unmittelbarer Nähe haben auch noch acht kleine Landherren ihre Landgüter gegründet. Die ältesten sind Palsterkamp und Stockheim. Von Österweg verläuft ein Sandweg nach Südwesten zum 3 km entfernten Kirchdörflein Versmold und nach Osten verlaufen zwei Wege in Richtung Halle. Der eine Weg verläuft unterhalb der Esch und dann über den Bruchbach entlang der Hardick- oder Beins-Mühle, und der andere südlicher entlang der Neuen Mühle über die Neue Hessel. Den neueren Neuen Weg, der noch südlicher entlang des Ströckerhofes über die Neue Hessel gehen soll, gibt es noch nicht.
Der Bruchbach und die Neue Hessel, die die östliche Mark entwässern, teilen die Bauernschaft Österweg. Im Westen liegt der Kern Österwegs bestehend aus ungefähr 80 Höfen. Im Osten liegt der kleine Teil Dreyerhausen mit ungefähr 12 Höfen, und flussaufwärts entlang beider Bäche das Gebiet der Mühlen-, Teich-, Ober- und Stockheimer Wiesen mit nur fünf Höfen.
Die Entwicklung über die Jahrhunderte von Österweg kann mit den wenigen Informationen aus den Urkunden einigermaßen verfolgt werden, obwohl darin bis 1500 selten der Name eines Hofes genannt wird. Das Benediktiner Kloster zu Iburg erhält aus Österweg einen Molt Roggen (1080) und den Zehnt von zwei Höfen (1241), es kauft dem Grafen dort auch zwei Äcker ab (1280) und erwirbt vom Bischof drei Höfe (1291)4 Der Bischof verleiht dem Kloster auch das Zehntrecht über Neubruchland, neu angelegten Äckern (1219, 1311 und 1423).
Die ehemalig eigenständige Gemeinde Oesterweg wurde am 1. Januar 1973 im Zuge des Bielefeld Gesetzes in die Stadt Versmold eingegliedert