heute: Jägerstr. 22
Die Hofstelle 10 in Oesterweg ist seit vor 1667 von Schumacher bewohnt und bewirtschaftet. Das ändert sich erst 1894, als Friedrich Wilhelm Koch die Anerbin Auguste Kater Schumacher heiratet und den Hof übernimmt. Hier ist die Genealogie des Hauses: Hofstätte Schumacher
Friedrich Koch war 1900 Mitbegründer und Rendant (Kassenwart, Rechnungsführer) der Spar- und Darlehnskasse Oesterweg. Das Geschäftslokal (im Grunde das Wohnzimmer mit einem dicken Kassenbuch) war bis 1937 im Hause Oesterweg Nr. 10. Zusätzlich war ein Warenverkehr (Raiffeisenhandel) auf Genossenschaftsbasis am Hof angesiedelt. Außerdem war Friedrich Koch Mitbegründer der Niederoesterweger Dreschgenossenschaft. Zu der Zeit gehörten 3 Kotten zu dem Anwesen, sie werden unten vorgestellt. In den Jahren war der Hof in einer wirtschaftlich starken Position.
In der Erbfolge übernimmt sein Sohn Herbert Koch 1936 den Hof. Er unterlag der Trunksucht und wirtschaftet den Hof vollkommen herunter. 1960 wird die Hofstelle aufgegeben und an den Fiskus verkauft (Bundesvermögensstelle). Die renoviert den Hof und verpachtet ihn an Familie Krampitz aus Unna. Sie kommen ursprünglich aus Westpreußen und mussten, wie so viele, zum Ende des Krieges ihre Heimat verlassen. Sie hatten sich dann in Unna eine bescheidene Existenz aufgebaut. Dort mussten sie aber auch weichen, sie wohnten am/im Truppenübungsplatz und ihre Fläche wurde benötigt.
1960 zogen die Krampitz mit Trecker und Anhänger und allen Hofutensilien samt Vieh in die Hofstelle Nr. 10 ein. Dazu fuhr Manfred Krampitz unzählige Male Tag für Tag mit dem Trecker und vollbeladenen Anhänger die 90 Kilometer von Unna zu Oesterweg. Morgens hin und Nachmittags wieder zurück.
Die Familie Krampitz (Manfred und seine Eltern) bewirtschaftete den 13ha großen Hof. Sie hatten 14 Kühe, 12 Zuchtsauen und an die 50 Mastschweine. 1974 gaben sie die Landwirtschaft auf und Manfred Krampitz erlernte den Beruf des Schlossers. Manfred und seine Frau Doris zogen in die Hofstätte Versmold Nr. 101, heute Friedhofstr. 20.
Die Hofstätte Nr. 10 wurde Hannes Ulrich verkauft. Der machte 3 Eigentumswohnungen (-hausteile) aus dem Anwesen und so wird die Hofstelle heute von 3 Familien bewohnt.
====Die drei Kotten====
1. Kotten: Niedernstr. 31, Kotten Klack, heute Wohnhaus von Ameln
2. Kotten: Niedernstr. 30, Kotten Ernst Muinken Beuwer (Brüwer), 2022 neu gebautes Wohnhaus von Bredow
3. Kotten: Niedernstr. 34, Kotten Winterberg, Kleine. Bevor der Kotten zu Koch gehörte, war es eine eigenständige Hoftstelle mit der Hausnummer 89. Die Genealogie geht bis 1858. Zuletzt wurde der Hof von Friedrich Wilhelm Kleine bewohnt. Heute Wohnhaus von Familie Kampsmann.
Von diesem Kotten (von dieser Hofstätte) gibt es ein Bild mit der Familie Kleine - Winterberg
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