heute: Im Entenort 19
Im Jahre 1825 wurde die Lückemannsstätte, Oesterweg 50, an Arnold Kamp verkauft, der sie 1835 an Hermann Heinrich Kruse und Frau Agnes, geb. Laugemann, Oesterweg 73 veräußerte. Diesen Kauf finden wir auch in der Abschrift der handschriftlichen Chronik von Arnold Heinrich Kamp auf Seite 31:
Der Kaufvertrag ist noch im Original erhalten. Der Käufer Heinrich Kruse konnte nicht schreiben und hat den Vertrag mit 3 Kreuzen unterzeichnet. Dazu waren Zeugen geladen. Rolf Westheider hat eine Abschrift des Vertrages erstellt. Auffallend ist die hohe Kaufsumme des Hofes, da hat Colon Kamp wohl einiges verdient. Bis zu dem Kauf lag der Hof Kruse gegenüber Breckenkamp an der Obernstrasse. Es war nur ein kleiner Kotten mit 6.500m² Grund. Der Kotten ist schon vor langer Zeit abgerissen worden.
Der Wohnteil des Hauses wurde 1931/32 von Wilhelm Kruse und Frau Sophie, geb. Hawerkamp, erneuert und vergrößert. Die folgenden 2 Bilder zeigen das Haus um die Jahre 1936 und 38, also noch vor dem 2. Weltkrieg. Auf dem ersten Bild ist deutlich die Fahnenstange zu sehen. Dort musste zum Geburtstag von Hitler die Fahne gehisst werden.
1952 wurde das Vorderhaus, Kuhstall und Pferdestall von Franz Kruse und Frau Herta, geb. Hollmann, saniert. Friedhelm Kruse besaß zu diesem Zeitpunkt bereits einen Fotoapparat und hat den Umbau in Bildern festgehalten. Die Aufnahmen dokumentieren schön die Arbeits- und Bauweise der Jahre nach dem Krieg. Sie sind auf dieser Seite zu sehen. Es wurden 10 Kühe, 2 Pferde, 50 – 60 Schweine und 15 – 20 Hühner auf dem Hof gehalten.
Der erste Schlepper, ein Norma mit 18 PS wurde 1957 angeschafft. 1969 bis 1975 gab es eine Betriebsumstellung. Nach der Heirat Friedhelm Kruse mit Edelgard Schulte in den Bäumen wurde ein neuer Schweinestall gebaut, der alte Stall auf Spaltenboden hergerichtet. Pferde und Kuhstall wurden zum Bullenstall umgebaut, eine neue Scheune vergrößerte den Hof. Die alte Scheune wurde Lagerraum für Getreide und Futtermittel und eine Mahl- und Mischanlage wurden installiert. Später gab es noch das Außensilo zur Getreidelagerung. Auf dem Hof war jetzt Platz für 250 Mastschweine und 18 Bullen im Anbindestall. Der Betrieb wurde zum größten Teil von Friedhelm alleine bewirtschaftet. Edelgard konnte so ihren Beruf nachgehen. Friedhelm Kruse große Leidenschaft war die Feuerwehr. Von 1973 bis 1997 war es Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Oesterweg. Weiterhin war er von 1979 - 2004 für die CDU Ratsmitglied der Stadtvertretung Versmold
Die Viehwirtschaft wurde bis 1997 betrieben, die Landwirtschaft bis 2002.
Die nachfolgenden Luftaufnahmen zeigen den Hof von ca. 1960, 2000 und heute.
2013 wurde der Hof an Susanne Heptner, geb. Kruse, übertragen. 2014/15 wurde das Hauptgebäude von Susanne und Uwe Heptner zu 4 Wohnungen umgebaut. Der alte Schweinestall wurde abgerissen und die anderen Gebäude als Lagerraum genutzt. Sie sind zum Teil vermietet. Die landwirtschaftlichen Flächen sind verpachtet.
Hof Kruse Satellitensicht Google Maps
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