Oesterweg Nr. 102
Stricker, Kleine Diestelbrink
heute: Im Dreyerhaus 13
Bis zum Jahre 1902 war unter Oesterweg Nr. 102 als Bewohner Diestelbrink, ab 1818 Kleine Diestelbrink eingetragen. 1902 heiratet dann Colon Heinrich Wilhelm Stricker (von Bockhorst Nr. 5) in den Hof ein. Seine Ehefrau stirbt allerdings schon bald und er nimmt 1908 Anna Maria Auguste Fark aus Dissen zur 2. Frau. Sie bekommen 2 Kinder, Alma und Willi.
Auf dem Bild sehen wir Auguste Stricker, Tochter Alma und Heinrich Wilhelm Stricker. Willi ist noch nicht geboren. Kurz darauf stirbt Wilhelm Stricker. Auguste heiratet danach nochmals. Ihr Ehemann wird Heinrich Ruschhaupt aus Hesselteich. Der führt dann bis 1960, seinem Todesjahr den Hof.
Das Haupthaus im Hintergrund wird 1904 als Steinhaus neu gebaut. Vorher hat wohl ein alter Kotten etwas versetzt gestanden der dann abgebrannt ist, aber davon gibt es keine Unterlagen mehr. Später ist noch eine Scheune mit Schweinestall gebaut worden. Quer davor war noch ein großer Hühnerstall, von dem Auguste Stricker damals sagte, es sei der größte in Oesterweg. Heinrich Ruschhaup war begeisteter Landwirt und hielt eine Menge unterschiedlicher Tiere auf dem Hof. 10-12 Kühe, Bullen, Kälber, Rinder, 2 Pferde, Schafe, Tauben, Bienen und vor allem auch Hühner. Vor und rund ums Haus standen enorm viele Obstbäume, die ebenfalls der Versorgung dienten.
So sieht die Hofstelle heute aus:
Alma Stricker heiratet einen Sander und zieht nach Versmold.
Willi Stricker heiratet Anna Kirchhoff-Mittendorf. Sie bekommen 3 Kinder, Horst, Heinz und Klaus, die derzeit (2022) auch alle gemeinsam die Hofstätte bewohnen. Willi war anfangs „Maschinist“ bei Delius und hat mit seiner Familie in einer Werkswohnung in Versmold gewohnt. 1951 war Schluss bei Delius und Willi ist mit seiner Familie zu seinem Stiefvater nach Oesterweg gezogen. Er fand eine neue Arbeit bei Wirus, hat somit nie den Hof bewirtschaftet.
Nach dem Tode von Heinrich Ruschhaupt wird die Landwirtschaft nicht weitergeführt. Vieh und Ländereien werden verkauft. Nach und nach wird die Hofstätte zu einem Wohnhaus umgebaut. In dem Haupthaus und dem Nebengebäude werden 3 Wohneinheiten geschaffen.