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Oesterweg Nr. 119
Beins, Mühle Hurlbrink
heute: Bruchbachstr. 4
Die Mühle Hurlbrink wird auch Hardieks Mühle oder Haarteichsmühle genannt. Sie gilt als die wohl älteste Versmolder Wassermühle. Frühere Heimatforscher fanden heraus, dass die Anlage schon im frühen 16. Jahrhundert (1525) erstmals erwähnt wurd. Im Ravensberger Urbar von 1556 wird die Mühle am Bruchbach als verfallen bezeichnet. 1602 erwirbt der Herr auf Stockheim die alte Oesterweger Mühle und ließ einen neuen Bau errichten.
Das heutige Fachwerkgebäude unter Satteldach mit quer anschließenden Wohnteil und angebauter Mühlenanlage ist um das Jahr 1830 angebaut worden. Im 19. Jahrhundert wechselt sie in Privatbesitz. Als größere Mühlen- und Fabrikanlage des 19. Jahrhunderts ist sie bedeutend für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse im Umkreis von Versmold. Die Mühle wurde aus Rentabilitätsgründen bereits 1946 stillgelegt. Der Besitzer wollte keine leistungsfähige Turbine einbauen.
In der Mühle Hurlbrink wurde Friedrich Wilhelm Meyer Hermann geboren, der die Oberweser Dampfschifffahrt gründet. Auch unsere heutige Bürgermeister ist auf Umwegen mit dem damaligen MH verwandt. Hinter der Mühle steht ein Ziegelbau, in der nach Angaben von Christa König eine der ersten Schlachtungen und Wurstereien in Ravensberg. Im Keller des Hauses sind noch einige der Arbeitströge von damals erhalten.
Weiterhin wohnte in diesem Haus eine lange Zeit Oesterwegs Heimatmaler Friedrich Wilhelm Raabe. Von ihm gibt es einen detaillierten Lebenslauf Lebenslauf Friedrich Wilhelm Raabe. Weiterhin liegt eine umfangreiche Geschichte der Familie Raabe vor, unterzeichnet mit Wilhelm Raabe, Harteichsmühle im April 1935. Geschichte der Familie Raabe Einige seiner Bilder sind in den Räumen der Mühle, insbesondere in der Deele ausgestellt.
Wie Postkarten bezeugen, war die Mühle auch eine Zeit lang als Urlaubsdomizil ausgewiesen. Reiterurlaub, Paddeln auf dem Mühlenteich und Ruhe für die gestressten Ruhrgebietler ….
Und hier ein Bild aus heutiger Zeit mit der Ansicht der Postkarte „Sommerfrische“.
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